Ein falsches Drehmoment
ist die Hauptursache der meisten schweren Schäden im Verteilerbereich
Achten Sie darauf, niemals Anschlussschrauben und Anschlussklemmen an Stromschienen, Schaltgeräten und sonstigen Betriebsmitteln weder bei der Herstellung noch nach dem Transport und nach dem errichten "bis zum Anschlag"mit dem Schraubendreher oder Schraubenschlüssel anzuziehen.
Was passiert hier eigentlich:
während des Betriebs erwärmten sich die Kupferschienen, nach Abschaltung kühlen sie sich entsprechend ab
an den Kupferschienen bzw. Kupferdrähten tritt ein Materialfluss ein
die Federwirkung ist nicht mehr ausreichend und somit wird an dieser Stelle ein ordentlicher Kontaktübergang nicht mehr gewährleistet
ein Ausglühen ist die Folge
Wie kann man dies vermeiden: Durch Einhaltung des erforderlichen Drehmomentes.
Sie als Konzessionär und Hauptverantwortlicher im Elektro- Unternehmen halten sich an die aktuellen gültigen Normen. Ihre Bauleiter- und Mitarbeiter setzen diese auf den Baustellen um. So sollte es sein, aber in der Praxis hat selten ein Mitarbeiter ein Werkzeug dabei, welches den richtigen Drehmoment erzeugt. Die Folgeerscheinung können nach längerer Zeit Überhitzungen sein, welche Kabelisolierungen und Kontakte zerstören und die Anlage ausfallen lassen. Und genau dann, werden aus Unwissenheit Fehlinterpretationen getroffen so zum Beispiel wie:
Kabelquerschnitte zu klein
Produktfehler
Überbelastung, des Stromkreises
Die eigentliche Ursache
ist in den meisten Fällen ein falsches Drehmoment beim Anschluss der Klemmen, gefolgt von Kabelschuhpressungen mit Kabelschuhen die nicht zum Presswerkzeug passen und der notwendige Pressdruck erzeugt wird.
Der Vermerk
"Achtung vor Inbetriebnahme sind unbedingt alle Schraubverbindungen auf Ihr korrektes Anzugdrehmoment zu prüfen, als Hersteller übernehmen wir keine Haftung für Folgeschäden, welche durch offene oder lockere Schraubverbindungen entstehen können" Dieser Hinweis hat durchaus seine Berechtigung, da Schaltschrankverbindungen aus Transportgründen erst direkt auf der Baustelle montiert werden können. Änderungsarbeiten vor Ort sind ebenfalls nicht die Ausnahme und werden in der Praxis nicht immer ohne richtiges Anschlussdrehmoment vorgenommen. Es empfiehlt sich in jedem Fall, sämtliche Anschlussschrauben und Anschlussklemmen mit einem Drehmomentschlüssel unter Berücksichtigung der empfohlenen Anschlussdrehmomente für Anschlussschrauben und Anschlussklemmen an Stromschienen und Schaltgeräten nach DIN 43673 Teil 1 anzuschließen.
Damit wird die Aufrechterhaltung einer genügenden Vorspannkraft gewährleistet und ein Selbstlockern der Schraubverbindungen verhindert.
ohne Frage
eine Überprüfung nach dem Transport und nach dem Errichten in Bezug auf die Lockerung von Schrauben auf eine optische und gegebenenfalls auf eine Stichprobenkontrolle beschränken, das gilt ebenso anlässlich einer nachträglichen Veränderung oder Wartung durch Sie als Anwender und wird generell nur mit dem angegebenen Drehmoment des Herstellers der Produkte oder bei keiner Angabe, mit den "Empfehlungen" nach DIN 43673, Teil 1 zu erfolgen!
Was muss also beachtet werden und wo kann man das nachlesen?
Einzelne DIN-Normen, so auch die vorgenannten entsprechende "Empfehlungen" und stellen keine Bestimmungen oder Vorschriften bzw. Gesetze dar. In vielen Veröffentlichungen des TÜV sowie in Berichten von Sachverständigen wird immer wieder auf die "Typischen Schwachstellen in Niederspannungsschaltanlagen" hingewiesen, speziell auf lose Schraubverbindungen, welche durch ein unsachgemäß ausgeführtes Drehmoment (zu fest angezogen und nicht etwa durch zu wenig oder durch vergessenes Anziehen) verursacht werden. Das führt eben zu den geschilderten Schäden.
Die angeführte DIN 43673, Teil 1 gibt hier Anhalts werte als Empfehlungen, speziell als empfohlene Anschlussdrehmomente für Anschlussschrauben und Anschlussklemmen an Stromschienen und Schaltgeräten. Anders verhält es sich bei vom Hersteller geprüften Schaltgeräten und Schaltgerätekombinationen hier wird das für dieses Schaltgerät erforderliche Drehmoment für die Anschlüsse vom Hersteller des Betriebsmittels festgelegt und gesamthaft im Bauartnachweis vorgeschrieben. Diese Konfiguration mussanschließend vom Hersteller / Anwender-Endmontage eingehalten werden, d.h. sowohl die Bauteile zur Schraubverbindung als auch das notwendige Drehmoment müssen eingehalten und nachgewiesen werden! Natürlich können die hier festgelegten Drehmomente wesentlich höher angesetzt sein, je nach festgelegter und typgeprüfter Verbindungstechnik, z. B. bei "wartungsfreier Anschlusstechnik" je nach verwendet Maßgebend sind die durch den Hersteller des Betriebsmittels mit den dabei anzuwendenden Schraubensicherungen und Anziehdrehmomenten, siehe hierzu den Wortlaut der Erläuterungen zur ÖVE/ÖNORM EN 61439-1
Ergebnis und Empfehlung zu Anschlussdrehmomenten an Stromschienen und Schaltgeräten.
Bei ursprünglich nachweislich hergestellter Schaltgeräten und Schaltgerätekombinationen unbedingt die Angaben des Herstellers beachten, diese sind den zugehörenden Bauanweisungen oder auch teilweise den Angaben auf den Betriebsmitteln zu entnehmen.
Niemals die elektrischen Verbindungen "von Hand nach Gefühl" anziehen, sondern gewissenhaft mit einem zu definierenden Drehmoment.
Bei nicht definierten Drehmomenten sind die "Empfehlungen" nach DIN 43673, Teil 1 zu beachten!